Wer möchte, kann auch seine Stempel selber herstellen. Mit solch einzigartigen Stempeln kann man ganz individuelle Karten, Geschenkpapiere, Stoffe und vieles andere kreieren.
Neben den speziellen Stempel-selber-machen-Sets aus dem Laden, können auch ganz alltägliche Gegenstände dazu genutzt werden, um seine eigenen Stempel herzustellen.
Es gibt viele Dinge, die man als Stempel benutzen kann, wie beispielsweise Korken, Schwämme und Kartoffeln. Stempel schnitzen ist nicht schwer und wenn man sich ein bisschen damit ausprobiert, findet man immer neue Möglichkeiten, mit einfachen Mitteln faszinierende Unikate zu schaffen.

Womit mache ich meine Stempel selbst?

Welches Material soll man nehmen, um einen Stempel selbst zu machen? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, aber man muss bedenken, was man mit dem Stempel vorhat. Manche Materialien sind nur kurz haltbar, wie etwa Kartoffeln, andere dauerhafter, wie Gummi, Linoleum oder Holz.
Ein weiteres Kriterium, das bei der Auswahl des Materials berücksichtigt werden sollte, ist die Art des Motivs.
Möglichkeiten für plakative Formen sind beispielsweise Moosgummi oder Kartoffeln. Feinere Stempelplatten aus Gummi oder Linoleum sind besser zu bearbeiten.

Welche Farben kann man zum stempeln benutzen?

Man kann mit jeder Farbe stempeln. Stempelfarbe ist geeignet für Papier. Für Kinder gibt es spezielle ungiftige Stempelfarben.
Aber auch Fingerfarben, Wasserfarben, Acryl-, Öl-, Aquarell- und Dispersionsfarben sowie Lacke können zum Stempeln verwendet werden.
Wählen Sie die richtige Farbe für das Material, das bedruckt werden soll und bereiten Sie den Untergrund gegebenenfalls entsprechend der Angaben des Farbenherstellers vor. Ein Überziehen mit Klarlack kann die Haltbarkeit erhöhen.
Gewöhnlich muss das Tuch, bevor es eingefärbt wird, gewaschen werden, sodass keine Appretur (eine Art Vorbehandlung) mehr vorhanden ist. Zum Fixieren der Farbe muss das Tuch anschließend gebügelt werden. Hierbei ist es wichtig die Anweisungen des Herstellers einzuhalten.

Wichtiger Hinweis:

Es ist äußerst wichtig, dass die Motive immer spiegelverkehrt angelegt werden. Andernfalls besteht bei einigen Motiven – besonders bei Schrift – die Gefahr, dass beim ersten Stempeln ein unschöner Effekt auftritt. Das ist besonders bei selbstklebendem Moosgummi der Fall.Das Motiv muss auf der Rückseite des Papiers gezeichnet werden. Wenn man das nicht kann, kann ein Grafikprogramm mit der Funktion ‘Spiegeln’ helfen, damit die Vorlage richtig ausgedruckt wird.

Das richtige Motiv?

Um ein Motiv für einen Stempel zu finden, kann man einfache Motive freihändig aufzeichnen. Aber wenn man bestimmte Vorstellungen hat, wie zum Beispiel ein Einhorn, einen Anker oder einen besonderen Initialbuchstaben, kann das Internet hilfreich sein. Begriffe wie “Schablone” oder “Stencil” in Kombination mit dem gesuchten Motiv – zum Beispiel “Katze” – bringen unter der Rubrik viele geeignete Ergebnisse.
Das Bild ausdrucken und als Vorlage verwenden. Konturen von Motiven aus Zeitschriften, Büchern, anderen Drucksachen oder Fotos mit Transparent- oder Kohlepapier kopieren. Für private Zwecke ist das unproblematisch.
Wenn Sie das Motiv allerdings für gewerbliche Zwecke nutzen und/oder verkaufen möchten, verstoßen Sie gegen Urheberrechte, wenn der Urheber der Verwendung nicht zugestimmt hat.
Das kann teuer werden.

Einen Stempel aus Moosgummi selber machen:

Einfache Formen aus Moosgummi können mit einer Schere ausgeschnitten und auf einen Träger geklebt werden, um einen Stempel zu basteln. Wenn man einseitig selbstklebende Moosgummiplatten dazu nimmt, ist das ganz einfach.
So können auch schnell mehrere Formen erstellt werden. Zuerst aufzeichnen und dann ausschneiden. Das motiviert besonders Kinder, weil sie schnell zu Erfolgen kommen. Einfach die Form auf das Moosgummi aufzeichnen.  Es ist besser frei Hand mit einem Permanentmarker zu arbeiten. Kohlepapier kann dabei unterstützen, überträgt sich aber nicht gut auf das Material. Als Alternative können Konturen mit einer Nadel durch eine Vorlage in das Moosgummi gestochen werden. Es hängt vom Motiv und dem Einsatz ab, welche Art Farbe man zum Stempeln verwenden möchte.
Stempelfarbe ist flüssiger als Acrylfarbe.
Wenn die Farbe mit einem Pinsel aufgetragen wird, können sogar mehrere Farben gleichzeitig an verschiedenen Stellen des Moosgummis verwendet und so ein mehrfarbiger Druck erzielt werden. Soll Stoff waschbar bedruckt werden muss Textilfarbe benutzt werden. Anschließend gemäß der Gebrauchsanweisung mit dem Bügeleisen fixieren.

Einen Stempel aus Gummi herstellen:

Die Stempel aus Gummi selbst herzustellen ist einfach. Insbesondere, weil es spezielle Stempelplatten aus Gummi gibt, die mit Linolschnitt-Werkzeug bearbeitet werden können. Dieses Werkzeug ist auch als Set erhältlich. Natürlich kann man auch Stempel aus Radiergummis selber herstellen. Die speziellen Gummiplatten sind lediglich weicher.
Der erste Testdruck vom Einhorn wurde schwächer angedrückt.
Der erste Testdruck vom Einhorn wurde schwächer angedrückt.
Das gewünschte Motiv kann neu aufgezeichnet werden oder man schneidet es aus Papier aus und klebt es auf die Gummiplatte.
Das Gummi kann dann mit dem Linolschneider an der Papierkante nach außen abgetragen werden, bis die Kontur vollständig freigeschnitten ist.
Der Umriss des Motivs kann vorher gezeichnet und dann ausgeschnitten werden oder auch freihändig – je nach Geschicklichkeit und Übung.
Wenn man den Linolschnitt-Charakter erhalten will, dürfen kleine Schnittkanten auch am Stempel sichtbar bleiben.
Möchte man dagegen ein klares Motiv ohne die spezifischen Schnittkanten, dann muss man sie sorgfältig wegschneiden.
Der Stempel wird am besten nachbearbeitet, wenn man eine Probe stempelt und sich die Schnittkanten im Abdruck zeigen.

Selbstgemachte Stempel für Kinder

Altersabhängig eignen sich für Kinder alle Methoden. Allerdings ist ein Einstieg über Kartoffeldruck und das Ausschneiden von Moosgummistempeln leichter und motivierender. Ganz kleine Kinder können mit Weinkorken, ohne zu schnitzen, bunte Punkte auf Servietten, Papiertüten oder Geschenkpapier stempeln.
Es gibt auch ein Starterset für die ganz kleinen Kinder, bei dem die Kontur wie bei Windowcolors angelegt wird. Man kann aus günstigen, flachen Haushaltsschwämmen einfache Formen ausschneiden und dann mit Wasserfarbe, Fingerfarbe oder Acrylfarbe bunte Muster mit diesen Schwamm-Stempeln drucken. Wenn die Ansprüche der Kinder an die Feinheit der Motive steigen, ist das Linolschnittwerkzeug und das entsprechende Material angesagt.
Es ist am besten Gummi-Motivschnitzereien mit verschiedenen Feinheiten herzustellen. Es ist allerdings notwendig, einige Übung zu haben, um zerbrechliche Motive zu erstellen. Deshalb nicht aufgeben!

Stempel selber machen mit Hilfe von Kartoffeln

Für einen sogenannten Kartoffeldruck lassen sich Stempel aus Kartoffeln schnitzen. Möhren und andere feste Knollen oder Wurzeln sind natürlich genauso geeignet. Ein gerader Schnitt durch die Kartoffel ist der Anfang. Zuerst sollte die Schnittfläche mit Küchenpapier abgetrocknet werden, bevor man ein Motiv einzeichnen kann. Das Motiv wird mit einer scharfen Messerspitze oder einem Skalpell einige Millimeter tief nachgezogen. Nun kann von außen vorsichtig der Rand abgetragen werden.
Die Kartoffel trocken tupfen und anschließend mit Farbe versehen. Um zu sehen, ob noch Nacharbeiten erforderlich sind und welche Farbe oder Farben verwendet werden können, einen Probeabdruck auf einem Reststück machen. Einfache Muster auf die Kartoffel malen. Konturen nachschneiden und vorsichtig 2-3 mm der Fläche entfernen. Ein Probeabdruck zeigt erforderliche Nachbearbeitungen.

Hochzeitsstempel selber herstellen

Die Vorbereitung einer Hochzeit kann eine kreative Angelegenheit sein und Stempel dabei sehr hilfreich. So sind Einladungen, Danksagungen und Dekorationen mögliche Einsätze für selbstgemachte Stempel.
Abhängig von Geschmack und Fähigkeiten, sind alle hier vorgestellten Methoden relevant. Es gibt auch fertige Stempelsets mit entsprechenden Motiven und nicht zuletzt können Sie sich auch einen Stempel nach eigenen Entwürfen anfertigen lassen.

Stempel aus Holz schnitzen

Geschnitzte Stempel aus Holz eignen sich zum Stoffdruck besonders gut oder auch für Lebensmittel, um beispielsweise Kekse oder Butter zu verzieren. Sie sind – abhängig von der Holzart – sehr lange haltbar. Am besten eignet sich das Holz von Obstbäumen wie Birne, Apfel oder Zwetschge.
Das Holz muss mindestens vier Jahre lang trocken gelagert werden, bevor es weiterverarbeitet wird. Durch die Trocknung werden Risse im Holz vermieden. Für die Bearbeitung wird ein Schnitzwerkzeug benötigt, da die Hölzer sehr hart sind.
Alles, was nicht gestempelt werden soll, wird aus dem Holz heraus gemeißelt und gehoben.
Will man mit dem Holzstempel Wachs auf Stoff stempeln (Batiken mit Wachs) und anschließend den Stoff einfärben, wird also das als Stempelfläche herausgearbeitet, was später auf dem Stoff weiß bleiben soll.
Mit dem richtigen Schnitzwerkzeug kann Holz bearbeitet werden.
Das Ergebnis sind unverwechselbare Stempel mit Initialen.